Ein 1967er VW Typ 3 mit 300 PS

Young- & Oldtimer
April 25, 2019 4 min lesen

Volkswagen-Klassiker mit feinster Technik von Porsche und BILSTEIN

Ein Montagmorgen im April. Nebelschwaden hängen über dem alten Flugplatz in Mendig. Klassisches Eifelwetter. In Hangar 7 herrscht hektisches Treiben. Kamerateams bringen ihr Equipment in Stellung, eine Catering-Firma liefert ihre Tabletts und frischen Kaffee an, draußen geht eine Drohne in die Luft. Und mittendrin lässt sich ein Mann Ende 30 nicht aus der Ruhe bringen. Seine ganze Konzentration gilt einem wunderschönen alten VW Typ 3. Der Mann heißt Christian Wilms und ist Geschäftsführer der Firma „Das Triebwerk“. Das Unternehmen aus Schwelm, nur einen Steinwurf von Ennepetal entfernt, hat sich auf die Restauration alter VW- und Porsche-Modelle spezialisiert.

Eine Anfrage von „auto mobil“ das VOX-Automagazin hat das berufliche Leben des staatlich geprüften KFZ-Technikers ziemlich auf den Kopf gestellt. Die Idee: Einen VW Typ 3 auf die Räder stellen, wie es ihn kein zweites Mal gibt. Gemeinsam mit Moderator Alexander Bloch besorgte Wilms vor ein paar Monaten ein ordentliches Exemplar, Baujahr 1967, und machte sich mit seinem Team an die Arbeit. Der Plan war klar: Restaurieren, einen Motor mit ordentlich Leistung integrieren und selbstverständlich ein leistungsfähiges Fahrwerk einbauen.

In monatelanger Arbeit gelang es Christian Wilms und seinen Jungs tatsächlich, ein ganz und gar unvergleichliches Auto zu bauen. Angefangen beim 300-PS-Sechszylinder-Boxermotor, den ein Porsche 964 spendete. „Es gab viele, viele Herausforderungen“, erinnert sich Christian. „Die ganzen Änderungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die ganze Kiste. Wir haben sehr viele Teile selbst gefertigt. Ich habe so viele Stunden vor dem PC verbracht, um Teile zu konstruieren, das kann sich niemand vorstellen“, schmunzelt Christian.

Auch beim Fahrwerk blieb kaum ein Stein auf dem anderen: „Wir haben die Hinterachse komplett geändert“, erzählt Christian. „Normalerweise haben die Autos eine Pendelachse. Wir haben die Achse auf Schräglenker umgebaut, aber die Rahmengabel beibehalten, weil wir viel Stabilität brauchten, um den schweren Motor hinten aufzuhängen.“ Bei den Stoßdämpfern machte Christian keine Experimente. Ein BILSTEIN Fahrwerk, das speziell auf Basis der MDS-Technologie angefertigt wurde fand seinen Weg unter das Blech, um die Leistung des 3,6-Liter-Porsche-Motors perfekt auf die Straße zu bringen.

Warum Christian und sein Team auf BILSTEIN setzten, hat einen einfachen Grund: „Ich bin ganz ehrlich, ich habe in nahezu jedes Auto, das ich in meiner Laufbahn gebaut habe, ein BILSTEIN Fahrwerk eingebaut. Als ich meinen eigenen Typ 3 vor rund 20 Jahren gekauft habe, waren Stoßdämpfer eines Wettbewerbers verbaut. Ich bin das Auto ein Jahr lang gefahren, ohne zu wissen, wie schlecht das Fahrwerk war. Ich habe dann BILSTEIN B6 Stoßdämpfer verbaut und seitdem habe ich nichts anderes mehr eingebaut. Das ist einfach nicht zu übertreffen. Bei diesem Projekt war mir sofort klar, dass ich das zusammen mit BILSTEIN machen will.“

Über 1.000 Arbeitsstunden später ist für Christian und seine Firma heute der große Tag gekommen: Niemand Geringeres als der zweifache Rallye-Weltmeister und BILSTEIN-Markenbotschafter Walter Röhrl ist in die Eifel gekommen, um das Auto zu testen.

Christian und VOX-Moderator Alex Bloch stellen Walter Röhrl den heiß gemachten VW Typ 3 vor. Und der scheint der Auto-Ikone durchaus zuzusagen. Denn der zückt sein Smartphone und knipst gar ein paar Bilder. Ja, der 300-PS-VW gefällt dem gebürtigen Regensburger. „Christian, es gibt nur eine Sache, die mich stört: Das Auto hat keinen Kühlergrill und sieht deshalb ein wenig aus, wie ein Elektroauto“. Da muss selbst Christian lachen, der augenscheinlich erleichtert ist, dass dem großen Walter Röhrl das Auto gefällt.

So schön das Auto auch ist, irgendwann wird es Zeit für die Testfahrten. Und schnell wird klar, dass der Mann, der einmal sagte, ein Auto könne nicht wie ein menschliches Wesen behandelt werden, sondern brauche Liebe, nicht zum spazieren fahren gekommen ist. Der ehemalige Rallye-Star gibt dem Porsche-VW ordentlich die Sporen. Nach knapp zwei Stunden Fahrwerkstests haben Röhrl, Christian und unsere BILSTEINer eine ziemlich perfekte Abstimmung gefunden. Walter Röhrls Fazit fällt wie ein Ritterschlag aus: „Jetzt ist das Auto zu 90 Prozent perfekt“.

Von Christian fällt in diesem Moment der ganze Druck der letzten Monate ab. Sein erster Gedanke gilt aber seinem Team: „Ein großes Dank geht natürlich vor allem an meine Jungs, die einen super Job gemacht haben“, freut sich Christian. „Ich bin total zufrieden. Ich könnte mich ins Auto setzen und ohne weiteres damit nach Hause fahren. Und das nachdem Walter das Auto über die Piste gequält hat.“ Da kann sich auch Walter Röhrl ein Schmunzeln nicht verkneifen…

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