Luftfeder nach Montage undicht? So vermeidet ihr Fehler bei der Luftfahrwerke Reparatur
Auf korrekte Montage und Anzugsdrehmomente achten!
Immer wieder werden unsere Experten von der BILSTEIN Academy mit Fragen rund um die korrekte Reparatur von Luftfahrwerken konfrontiert. Häufig ist das Kind dann leider schon in den Brunnen gefallen. Denn nicht selten sind die Luftfedermodule nach erfolgter Montage undicht und irreparabel beschädigt. In der Regel ist dies auf Fehler bei der Reparatur zurückzuführen. Wenn Luftfahrwerke nach einer Reparatur nicht ganz dicht erscheinen oder augenscheinlich ziemlich undicht sind, kann das nämlich sehr banale Gründe haben. – Defekte Ersatzteile kommen eher selten vor. Aber es genügt oft schon, wenn die vorgegebenen Anzugsdrehmomente nicht beachtet wurden. Es handelt sich also häufig um absolut vermeidbare Probleme. Mit diesem Ratgeber geben wir Kfz-Profis wertvolle Tipps an die Hand, mit denen Fehler bei der Montage von Luftfedern und Luftfahrwerken der Vergangenheit angehören.
Der Austausch von Luftfedern oder Luftfedermodulen ist keine Raketenwissenschaft und auch kein Mysterium. Eine kleine Checkliste gibt es für Werkstätten dennoch zu beachten, damit bei der Reparatur/Montage kein Fehler passiert. Ganz oben sollte darauf stehen: Ein luftgefedertes Fahrzeug mit der Hebebühne niemals auf den Boden absenken, solange das System noch drucklos ist. Bei Nichtbeachtung könnten Luftfedern oder Luftfedermodule irreparabel beschädigt werden. Teure Konsequenzen drohen jedoch auch an anderer Stelle. Damit Undichtigkeiten entstehen, reichen schon falsch gewählte Anzugsdrehmomente aus.
„Besonders heikel sind die Verbindungen von Druckluftanschlüssen und Restdruckhalteventilen – kurz RDHV.“
Rainer Popiol, Leiter der BILSTEIN Academy
Doch auch bei den restlichen Anschlüssen sollte penibel auf die korrekten Anzugsdrehmomente geachtet werden. Einheitswerte gibt es nicht, aber üblich sind zwischen 2 und 5 Nm. Ein Drehmomentschlüssel mit diesem Einstellbereich kann also vor Reparaturbeginn schon einmal aus dem Werkzeugwagen herausgesucht werden. Die exakten Werte erfährt der Mechaniker aus der Dokumentation der Fahrzeughersteller zu jedem Fahrzeug. Da sich die Vorgaben im Laufe der Zeit, etwa aufgrund technischer Modifikationen, jederzeit ändern können, ist dabei unbedingt auf die Aktualität der Daten zu achten.
Fehler bei der Montage von Luftfedern vermeiden
Um Undichtigkeiten zu vermeiden, geben die Fahrzeughersteller grundsätzlich für alle Anschlüsse an Luftfedern und Luftfedermodulen ganz konkrete Drehmomentvorgaben. Diese sollten keinesfalls unterschritten werden, sonst könnten sich Verbindungen lockern – oder sie sind nicht vollständig luftdicht.
Genauso gefährlich kann ein zu strammes Anziehen sein, denn hierdurch werden Dichtungen beschädigt. Schon kleine Leckagen können teure Folgekosten an Luftfedersystemen verursachen – selbst dann, wenn man im Fahrbetrieb nichts davon merkt. So muss der Kompressor permanent gegen einen schleichenden Druckverlust anarbeiten und verschleißt somit schneller. Übrigens: Ersatz für defekte Originalkompressoren gibt es über das B1 Programm von BILSTEIN.